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Quartierplan Schnetzlers, Steinegg AI

Neubau von 32 Wohnungen | Weiterbearbeitung - 1. Preis Planerwahlverfahren, 2017



Das Areal “Schnetzlers” liegt am südöstlichen Siedlungsrand von Steinegg und grenzt dreiseitig an die Landwirtschaftszone. Einzig im Norden grenzen die Parzellen an den mäandrierenden Pöppelbach und die dahinterliegende Pöppelstrasse und werden so an das Siedlungsgebiet Steinegg/Rüte angeschlossen. Östlich steigt die Topografie sanft gegen einen ortstypischen Hügel mit daraufliegendem Hof und den entfernteren Gebirgszug an. Zum Süden hin öffnet sich über die unbebauten Weiden der Fernblick in den Alpstein, westlich grenzen hinter einem weiteren Stück Landwirtschaftsfläche Verwaltung und Schule der Gemeinde an. Der Quartiergestaltungsplan sieht neun Neubauvolumen vor. Die Neubauten verfügen über zwei bis drei Geschosse welche über maximal zwei grosszügige Wohnungen verfügen. Damit wird eine höhere Ausnützung (ca. 20%) als in der unmittelbaren Nachbarschaft erreicht. Die im Folgenden aufgeführten gestalterischen Mittel beschreiben wie die Integration trotz höherer Baudichte gelingt. Als übergeordnete Gestaltungsprinzipien wurden klare, einfache Bauvolumen, der Erhalt und die Akzentuierung des gewachsenen Geländeverlaufes, der Bezug zum rückwärtigen Strassenverlauf und dem Bachbett, der Erhalt von möglichst viel Wiesland sowie die Aussicht auf den Alpstein festgehalten.


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Verfahren: Planerwahlverfahren 2017
Auszeichnung: 1. Preis
Phase: Überarbeitung / Quartierplan
Bauherrschaft: Privat





Quartiergestaltung

Das Areal “Schnetzlers” liegt am südöstlichen Siedlungsrand von Steinegg und grenzt dreiseitig an die Landwirtschaftszone. Einzig im Norden grenzen die Parzellen an den mäandrierenden Pöppelbach und die dahinterliegende Pöppelstrasse und werden so an das Siedlungsgebiet Steinegg/Rüte angeschlossen. Östlich steigt die Topografie sanft gegen einen ortstypischen Hügel mit daraufliegendem Hof und den entfernteren Gebirgszug an. Zum Süden hin öffnet sich über die unbebauten Weiden der Fernblick in den Alpstein, westlich grenzen hinter einem weiteren Stück Landwirtschaftsfläche Verwaltung und Schule der Gemeinde an. Der Quartiergestaltungsplan sieht neun Neubauvolumen vor. Die Neubauten verfügen über zwei bis drei Geschosse welche über maximal zwei grosszügige Wohnungen verfügen. Damit wird eine höhere Ausnützung (ca. 20%) als in der unmittelbaren Nachbarschaft erreicht. Die im Folgenden aufgeführten gestalterischen Mittel beschreiben wie die Integration trotz höherer Baudichte gelingt. Als übergeordnete Gestaltungsprinzipien wurden klare, einfache Bauvolumen, der Erhalt und die Akzentuierung des gewachsenen Geländeverlaufes, der Bezug zum rückwärtigen Strassenverlauf und dem Bachbett, der Erhalt von möglichst viel Wiesland sowie die Aussicht auf den Alpstein festgehalten. Die neun Neubauten lassen sich in drei Punktbauten und sechs Längsvolumen unterteilen. Die Punktbauten mit steilem Satteldach bringen das neue Quartier in Beziehung zum mäandrierenden Bachbett und dem ebenfalls als Punktbauten bestehenden Einfamilienhausquartier auf der gegenüberliegenden Seite der Pöppelstrasse. Mit ihren Stirnfassaden verleihen sie dem Quartier zur Strasse hin eine diskrete Präsenz. Die Giebel der sechs Längsvolumen folgen den Höhenlinien des Geländes und beziehen sich damit auf die überwiegende Ausrichtung der regionalen Bauernhäuser, speziell auf die ost- und westlich liegenden Höfe der Nachbarschaft.

Gebäudeensemble

Auf den zweiten Blick offenbart sich eine weitere Lesart des Quartieres. Durch subtile Variation der Gebäudeabstände und die spezifische Gestaltung der Umgebung, werden die elf Häuser (inkl. den beiden bestehenden Bauten) in drei Gruppen gegliedert. Talseitig bildet eine Gruppe aus fünf Bauvolumen, die bestehenden zwei Häuser integrierend, den Auftakt des Quartieres. Das verbindende Element bildet, wie bei den weiteren beiden Gruppen auch, ein Platz an dem sämtliche Hauseingänge liegen. Die drei Plätze sind über einen schmalen Weg (Zufahrtsstrasse) miteinander verbunden und dienen gleichzeitig als Erschliessung, Aufenthalts- und Begegnungsraum. Durch das Zusammenfassen der Zugangswege der Einzelbauten zu einem einzigen Strässchen mit drei Plätzen, wird ein konservativer Umgang mit den Grünflächen und eine klare Erschliessungsstruktur erreicht, welche überdies eine Verwandtschaft zu den ortstypischen Hofstrukturen aufweist. Die Häuser verfügen alle über ein Hochparterre und grosszügige Loggien oder eine Laubenschicht, was die Ausbildung von Vorgärtchen und Gartensitzplätzen obsolet macht. Die Weiden der Landwirtschaftsflächen berühren damit unmittelbar die Gebäudesockel, was dem traditionellen Ortsbild entspricht. Privat ist das Innere des Gebäudes, der ganze Raum zwischen den Gebäuden ist öffentlich. Der vorgeschlagene Quartierplan erhält so partiell die Fernsicht auf den Alpstein von der Pöppelstrasse aus und verzahnt das Quartier mittels einer sparsamen Besetzung des Grünraumes mit den umliegenden Landwirtschaftsflächen.

Gebäude- und Grundrisstypologien

Das geplante Wohnungsangebot sieht gesamthaft neununddreissig 3.5- und 4.5-Zimmer Wohnungen unterschiedlicher Grösse und Gestalt vor. Es lassen sich drei Gebäude- und Wohnungstypen unterscheiden. Die Wohn- und Essräume richten sich stets gegen Süden und Westen, die Schlafzimmer liegen hauptsächlich an der Nordfassade, die Badezimmer sind in der Mitte der Häuser angeordnet und vermitteln so zwischen Wohn- und Schlafteil. Alle Wohnungen verfügen über eine Loggia oder eine Laube, genügend tief um einen Esstisch zu platzieren. Weiter sind alle Wohungen an die zentrale Tiefgarage angeschlossen und verfügen über je zwei Einstellplätze pro Einheit. Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage liegen am westlichen „Hauptplatz“ des Quartieres, nahe der befahrbaren Brücke. Die drei Punktbauten beinhalten insgesamt neun Geschosswohnungen mit Bezug in alle vier Himmelsrichtungen. Sie werden gehobenen Wohnansprüchen gerecht, was sich in grosszügigen Wohn- Esszimmern, sowie einer grossen Loggia und direkter Wohnungserschliessung mittels Personenaufzug abzeichnet. Den eigentlichen Vorzug stellen aber die vorzügliche Tageslichtversorgung und die allseitige Aussicht in die umliegenden Hügel und Berge dar. Ergänzt wird dieses Angebot durch zwölf in den zweigeschossigen Längsbauten untergebrachten Wohnungen mit südwestlicher Laubenschicht. Neben der Laube zeichnen sich diese Wohnungen durch einen privaten Zugang aus. So werden die Erdgeschosswohnungen direkt ab Platzniveau erschlossen und die Wohnungen im Obergeschoss besitzen je ein eigenes Treppenhaus. Dies vermittelt das Gefühl eines Einfamilien- bzw. Reihenmehrfamilienhauses. Die Laubenschicht mit parallel dazu verlaufender Wohn- und Esszimmerschicht setzten die Aussicht und das Wohnen an der frischen Luft pointiert in Szene. Die Unterscheidung zwischen Wohn- und Schlafteil hier am deutlichsten vollzogen, der grosszügige Wohn- Essbereiche ermöglicht Loft ähnliches Wohnen. Die achtzehn Wohnungen der dreigeschossigen Längsbauten komplettieren das Angebot. Mit einem zentralen Treppenhaus und einer überschaubaren Grösse stellen sie die kostengünstigsten, aber nicht minder qualitätsvollen Wohnungen dar. Auch sie verfügen über attraktive Aussenräume, und weitläufige Wohn- Essbereiche. Die Hauptausrichtung liegt im Westen, pro Wohnung wird mittels eines zuschaltbaren Arbeits- oder Schlafzimmers ein optischer Bezug nach Norden, bzw. Süden geschaffen.

Architektonischer Ausdruck

Prägendstes Merkmal der Neubauten sind die Satteldächer mit unterschiedlichen Neigungen (18° bis 30°) sowie der kompakte Baukörper welcher bewusst ohne additiven Elemente wie Dachgauben oder Balkone auskommt. Der Aussenraum der Wohnungen ist in Form von Loggien und Laubenschichten vorgesehen. Die Volumen der Neubauten orientieren sich bezüglich ihrer Dimensionen an den klassischen Bauerhäusern und Stallungen. Die Fassaden sollen eine horizontale Gliederung erhalten, das Bandfenster wird sowohl aussen- als auch innenräumlich thematisiert. Die Häuser erhalten jeweils zwei „Hauptfassaden“ mit grosszügigen Fensteröffnungen, welche sich gegen Süden und Westen ausrichten und introvertiertere, mit Lochfenstern versehene Nord- und Ostfassaden. Die Fassaden der Gebäude sind in Holz vorgesehen und lehnen sich in ihrer Gestaltung dem traditionellen Handwerk an.