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Wohnsiedlung Eu Menzingen

Gemeinnütziger Wohnungsbau für die Hilfsgesellschaft Menzingen | 2. Preis eingeladener Wettbewerb, 2017



Die der Hilfsgesellschaft Menzingen gehörende Parzelle zählt neben dem Kloster und der Schule bestimmt zu den privilegiertesten und exponiertesten Orten der Gemeinde. Um der Lage auf dem Moränenhügel mit Sicht auf den gegenüberliegenden Moränenzug und auf das dazwischenliegende, in die Ferne des topografisch ansprechenden Landschafsraumes schweifende Tälchen gerecht zu werden, soll dieser spezifische Ort ein ebenso spezifisches Gebäude erhalten. Der Entwurf folgt der Überzeugung, den Wert dieses Ortes zu erhalten, indem er mit einem einzigen, markanten Gebäude bebaut wird - und nicht mit Einzelbauten und deren davor und seitlich liegenden Aussenräumen zergliedert und verunklärt wird. Auch gedanklich entsteht ein schönes Bild; Die Hilfsgesellschaft präsentiert sich an diesem attraktiven Ort mittels eines einzigen gemeinschaftlichen, Identität stiftenden Gebäudes. Mit einem die beiden nördlichen Nachbarn berücksichtigenden Abstand, setzt sich der Neubau den Höhenlinien folgend am südlichen Parzellenrand auf den Hügel und wölbt sich der Aussicht und dem Sonnenlicht entgegen.


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Verfahren: eingeladener Wettbewerb 2017
Auszeichnung: 2. Preis
Kategorie: gemeinnütziger Wohnungsbau
Bauherrschaft: Hilfsgesellschaft Menzingen
Organisator: Büro für Bauökonomie
Team: Roger Gerber und Severin Odermatt
ARGE: HTS Architekten, Daniel Harksen





Städtebauliche Situation

Die der Hilfsgesellschaft Menzingen gehörende Parzelle zählt neben dem Kloster und der Schule bestimmt zu den privilegiertesten und exponiertesten Orten der Gemeinde. Um der Lage auf dem Moränenhügel mit Sicht auf den gegenüberliegenden Moränenzug und auf das dazwischenliegende, in die Ferne des topografisch ansprechenden Landschafsraumes schweifende Tälchen gerecht zu werden, soll dieser spezifische Ort ein ebenso spezifisches Gebäude erhalten.

Der Entwurf folgt der Überzeugung, den Wert dieses Ortes zu erhalten, indem er mit einem einzigen, markanten Gebäude bebaut wird - und nicht mit Einzelbauten und deren davor und seitlich liegenden Aussenräumen zergliedert und verunklärt wird. Auch gedanklich entsteht ein schönes Bild; Die Hilfsgesellschaft präsentiert sich an diesem attraktiven Ort mittels eines einzigen gemeinschaftlichen, Identität stiftenden Gebäudes. Mit einem die beiden nördlichen Nachbarn berücksichtigenden Abstand, setzt sich der Neubau den Höhenlinien folgend am südlichen Parzellenrand auf den Hügel und wölbt sich der Aussicht und dem Sonnenlicht entgegen.

Durch die Biegung weitet sich das Gebäude auf der konvexen Südseite und schafft für jede Wohnung ein Mehr an Tageslicht und Aussicht. Auf der konkaven Nordseite ensteht ein räumlich sanft gefasster, grosszügiger, gemeinschaftlicher Aussenraum. Betont die Südfassade den individuellen Genuss der erhabenen Landschaft, so entstehen auf den Nordbalkonen Blickbezüge zu den im selben Haus wohnenden (und weiteren) Nachbarn. Man erfährt sich als Teil einer grösseren, zusammenhängenden Gemeinschaft. Talseitig wird bewusst auf kultivierte Aussenflächen verzichtet, die Mischwiese trifft unvermittelt auf den Gebäudesockel und zeichnet einen scharfen Schnitt zwischen Landschaft und Gebautem. Grosszügige Durchbrüche im Erdgeschoss schaffen bei den Hauseingängen attraktive, öffentlich zugängliche Terrassen zum Tal und damit eine Verwebung zwischen den vorderseitigen und der rückwärtigen Räumen. Neben der Wölbung prägt die Faltung der Südfassade den Gebäudekörper, gliedert ihn in mehrere Häuser und Wohnungen.Die Durchblicke im Erdgeschoss und die Faltungen der Fassade verleihen dem Gebäudekörper Leichtigkeit und rücken die Wohnüberbauung in einen der Nachbarschaft gerecht werdenden Massstab. Gleichzeitig strukturieren sie die Wohnungen, bilden die projekttypischen, fünfeckigen Balkone. Diese verfügen im Zentrum über eine komfortable Tiefe und eröffnen zudem ein breites Blickfeld, welches weit mehr als das blosse Vis-à-Vis beinhaltet.

Qualität der Innenräume

Durch die Konzentration auf einen Baukörper haben alle Wohnungen die gleichen Qualitäten hinsichtlich Besonnung und Aussicht. Durch die abgewinkelte Fassadenform entstehen differenzierte Blickachsen. Mit dem Prinzip des durchgängigen Wohnens entstehen sehr helle Wohnungen mit Bezug zur Landschaft und zum gemeinschaftlichen Aussenraum. Trotz der offenen Raumbeziehungen zwischen Wohnen, Küche und Essen bildet die Küche eine eigene Zone und tangiert den Wohnraum nicht. Die Verkehrsfläche in den Wohnungen konnte auf ein Minimum reduziert werden. Die Fensteröffnungen der Zimmer orientieren sich immer zu den Balkonen hin, so dass auf den Balkonen die eigentlichen Zentren der Wohnungen entstehen und jedes Zimmer Anschluss zu einem Aussenraum hat. Die Fassade weißt neben den strukturellen Öffnungen sämtlicher Zimmer zu den Balkonen hin keinerlei sonstige Lochfenster auf, so dass ein ruhiges, klar gegliedertes Fassadenbild entsteht. Aus den mehreckigen Zimmern entstehen über die Balkone hinweg wiederum interessante, unerwartete Blickbezüge in Nachbar- und Landschaft.

Materialisierung

Auf dem Massivsockel des Untergeschosses, ruht ein vier bis fünf geschossiger Holzbau. Die Erschliessungskerne sind in Ortbeton vorgesehen. Sie verbinden die Tiefgarage mit den Wohnungen und gewährleisten konstruktive Windsteifigkeit und Erdbebensicherheit. Diverse Bauteile können auch hier durch die Gleichartigkeit vorfabriziert werden. Die Holz Fertigbauweise bietet eine zügige Bauzeit und wirkt sich positiv auf das geringere Fundationsgewicht aus. Die energetischen Vorgaben können mit einem Holzbau vollumfänglich erfüllt werden. Im Innenausbau können verschiedene Konstruktionselemente sichtbar bleiben was sich auch günstig auf die Erstellungskosten auswirkt. Die Holzbauweise wirkt sich auch positiv auf die Wohnqualität aus. Im Holzbau herrscht ein angenehmes Raumklima. Der Entscheid für einen Holzbau könnte sich auch positiv auf den Verkauf der Eigentumswohungen auswirken. Eventuell könnte hier auch ein höherer Energiestandard angestrebt werden. Die klare Abgrenzung zwischen Eigentum- und Mietwohnungen könnte durch eine massive Trennwand gesichert werden. Hinsichtlich einer Qualitätssicherung für den Eigentumsstandard wäre auch eine Hybridbauweise denkbar. Die Anforderungen des Brandschutzes können in allen Teilbereichen erfüllt werden.







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Situationsplan
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Grundriss Erdgeschoss
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Grundriss Obergeschoss
| Grundriss Attikageschoss
Grundriss Attikageschoss
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| Querschnitt A-A'
Querschnitt A-A'
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Regelgrundriss